Wagen Ci 14

Wagen 14 entstand in seiner heutigen Form in den 1920er Jahren durch Aufbau eines weitgehend neuen Wagenkastens auf das alte Fahrgestell. Ein häufig angewendetes Vorgehen bei den privaten Nebenbahnen, die Zeit ihres Bestehens mit knappen Mitteln auskommen mussten. Nach Erreichen der Lebensdauer konnte man sich keine Neuanschaffung leisten.

Wie sich bei den Restaurierungsarbeiten herausgestellt hat, wurde der Wagen 1894 für die Meppen-Haselünner Eisenbahn im Emsland geliefert. Von dem Wagen gibt es ein Foto in der Ursprungsausführung als Wagen 2 bei der Eröffnung der Meppen-Haselünner Eisenbahn vom 17. Oktober 1894. Er hatte 8 Fenster pro Seite, einen Oberlichtaufsatz und Außenverkleidung aus Holzlatten. Ein Abteil war mit Polstern ausgestattet und bot 8 Plätze in der 2.Klasse. Zu unbekanntem Zeitpunkt wurde der Wagen verkauft, gelangte nach Baden und wurde vermutlich unter Regie der BLEAG neu aufgebaut. Das Polsterabteil entfiel dabei. Zum Einsatz kam er auf der von der BLEAG betriebenen Bühlertalbahn Bühl-Oberbühlertal. Ab 1956 war er auf der Nebenbahn Krozingen-Staufen-Sulzburg/Münstertal stationiert. 1968 ging Wagen 14 nach Ottenhöfen, um den Museumszug der Achertalbahn zu verstärken. Dort war er bis 2013 im Einsatz. Danach  wurde er vom Achertäler Eisenbahn Verein übernommen und in Münsingen stationiert. Seit 2019 befindet er sich bei der Kandertalbahn und vertritt die Wagenbauart, die hier von ca.1925 bis 1957 in Betrieb standen. Insbesondere waren Wagen mit dieser sehr kurzen Länge jahrzehntelang prägend für die Züge  auf der Kandertalbahn. Nach kurzer Instandsetzung konnte er 2020 wieder in Betrieb genommen werden.

Daten
Hersteller: Van der Zypen & Charlier, Köln - Deutz
Baujahr: 1894
Länge über Puffer: 8,6 m
Radstand: 4,0 m
Gewicht: 9,4 t
Sitzplätze: 30
Bremse: K-P